Heute vor 25 Jahren hielt Amerika inne, um zu sehen, wie die Polizei O.J. in einem weißen Ford Bronco verfolgte

(CNN) Der 17. Juni 1994 sollte ein großer Sportabend werden. Zuschauer im ganzen Land setzten sich vor ihre Fernsehbildschirme, um das Spiel 5 der NBA-Finals zwischen den New York Knicks und den Houston Rockets zu verfolgen.

Aber stattdessen dominierte an diesem Abend vor 25 Jahren eine andere Sportfigur das Fernsehen auf unvergessliche Weise. O.J. Simpson stieg in einen weißen Ford Bronco, fuhr über die Interstate von Los Angeles und löste eines der meistgesehenen Ereignisse der Fernsehgeschichte aus.

Ein Mann namens ‚The Juice‘

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Es ist schwer, jetzt so an ihn zu denken, aber im Sommer 1994 war Simpson einfach „The Juice“. Die scheinbar immer lächelnde, umgängliche Ex-Football-Legende hatte sich in einen Filmstar und einen beliebten TV-Moderator verwandelt. Seine Verwandlung in eine der umstrittensten Figuren der amerikanischen Geschichte begann an jenem Freitagabend vor einem Vierteljahrhundert.

Autofahrer halten an und winken, als Polizeiautos den weißen Ford Bronco am 17. Juni 1994 verfolgen.

Das war der Tag, an dem Simpson wegen zweifachen Mordes an Nicole Brown Simpson und Ronald Goldman angeklagt wurde. Er sollte sich selbst stellen, um sich der Anklage zu stellen, tat dies aber nicht. Er wurde zum Flüchtigen erklärt, und es wurde ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt.

Gegen 18:45 Uhr sah die Polizei Simpson auf der Schnellstraße in einem weißen Ford Bronco, der von seinem besten Freund und ehemaligen Teamkollegen Al Cowlings gefahren wurde. Simpson saß auf dem Rücksitz und hatte Berichten zufolge eine Waffe dabei. Damit war die 60 Meilen lange, zweistündige Verfolgungsjagd durch Südkalifornien eröffnet.

Eine Kavalkade von Polizeiautos verfolgte den Wagen. TV-Hubschrauber schlossen sich der Verfolgung an. Als der Bronco unter Autobahnüberführungen durchfuhr, feuerten Menschenmassen Simpson mit Rufen und Schildern an.

Ein Splitscreen für die Ewigkeit

Im Fernsehen war die Verfolgungsjagd einfach unausweichlich. Alle Fernsehsender und CNN übertrugen alles live. Sogar Kabelkanäle, die keine Nachrichtensendungen ausstrahlen, unterbrachen ihr reguläres Programm, um Teile der Verfolgungsjagd zu zeigen. Auf NBC wurde die Verfolgungsjagd mit dem bizarrsten Split-Screen aller Zeiten übertragen. Auf der einen Seite des Bildschirms kämpften die Knicks und die Rockets im Madison Square Garden um die Vorherrschaft in der NBA; auf der anderen Seite fuhr der weiße Bronco auf einem Freeway in Los Angeles, während die Polizei die Verfolgung aufnahm.

O.J. Simpson wird nach seiner Verhaftung in Begleitung von zwei Polizisten aus Los Angeles weggefahren.

Ungefähr 95 Millionen Menschen verfolgten die Verfolgungsjagd in dieser Nacht, und sie verfolgten sie auf eine Art und Weise, wie wir sie heute nicht mehr sehen. Die Menschen standen in großen Gruppen vor den Fernsehern in ihren Häusern, Bars, Restaurants und anderen öffentlichen Orten und sahen sich das Spektakel einfach an.

So hat die Nation in der Ära vor dem Internet, den Smartphones und den sozialen Medien große Fernsehereignisse aufgenommen.

Simpson und Cowlings kehrten später in der Nacht zu Simpsons Villa in L.A.s Stadtteil Brentwood zurück. Die Verhandlungen mit der Polizei begannen. Dann, kurz vor 21 Uhr, ergab sich Simpson und hielt ein Familienfoto in der Hand. Er wurde verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Die Verfolgungsjagd war vorbei, aber das Medienspektakel, das der Prozess gegen O.J. Simpson werden sollte, hatte gerade erst begonnen.

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