Audioformate verstehen: DSD vs. FLAC vs. WAV

Bücher könnte man über die langjährige Debatte darüber schreiben, welches Audioformat das beste ist. Heutzutage hat der durchschnittliche Audiophile jedoch bestimmte Vorlieben: eine bestimmte Audio-Hardware-Konfiguration, kombiniert mit einer stabilen digitalen Wiedergabesoftware. Aber gibt es ein Audioformat, das das „beste“ ist, oder ist es letztlich nur eine Frage des Geschmacks? Tauchen wir ein in die bereits heftig geführte Diskussion: FLAC oder DSD oder WAV?

Wenn wir uns an die Tage von Napster zurückerinnern, war MP3 das Mittel der Wahl, wenn es um die Verbreitung digitaler Audiodateien ging: kleine Dateien, die auf eine minimale Downloadzeit und einen geringen Platzbedarf auf den Festplatten abgestimmt waren. Die Komprimierung war der Schlüssel, aber die Audioqualität litt stark darunter. MP3s mit Bitraten von 128 kbit/s oder weniger sind heute fast inakzeptabel, aber um das Jahr 2000 war dies der Standard für Verbraucher.

FLAC – Free Lossless Audio Codec

Musikliebhaber, die sich der Auswirkungen der Datenkompression auf die Audioqualität bewusst sind, schätzen verlustfreie Alternativen. Bei verlustfreien Dateien (im Gegensatz zu „verlustbehafteten“ MP3, AAC, OGG und anderen) gibt es im Vergleich zu WAV-Dateien mit CD-Auflösung keinen hörbaren Verlust an Audioqualität. Das FLAC-Format (Free Lossless Audio Codec) verwendet ausgeklügelte Techniken zum Packen und Entpacken von Audiodaten. Das Ergebnis ist eine reduzierte Dateigröße, die sich hervorragend für den Online-Vertrieb und die Speicherung auf lokalen Festplatten eignet, ohne dass es zu Kompressionsartefakten kommt.

In FLAC sind verschiedene Abtastraten und Bitraten möglich, von der Standard-CD-Auflösung von 44,1 kHz/16 Bit bis hin zu 192 kHz/24 Bit in audiophilen Höhen. Klassische Musik profitiert von einem erweiterten Dynamikbereich und einer genaueren Wellenform. Je höher die Abtastrate, desto größer ist die Menge der musikalischen Daten in einem bestimmten Zeitfenster. Kleine Nuancen und Instrumentenanschläge werden mit hochauflösenden Dateien wie FLAC 192/24 viel deutlicher wahrgenommen.

DSD – Direct Stream Digital

Bereits vor dem Jahr 2000 von Sony und Philips als Format für die Super Audio CD (SACD) entwickelt, ist DSD nun auch ein digitales Audiodateiformat, das vom physischen Träger befreit ist. Die Abtastfrequenz von DSD ist viel höher als die der höchsten Formate FLAC oder WAV, wobei DSD mit 2,8 MHz getaktet wird (Single Rate). Das sind MHz, nicht kHz. Die Quantisierung beträgt jedoch nur 1 Bit, im Vergleich zu 16 oder 24 Bit bei PCM-Alternativen. Das Ergebnis dieses Ein-Bit-Systems ist Quantisierungsrauschen, das für das menschliche Ohr unhörbar ist. Interessant ist der quasi-analoge Charakter von DSD, der von den Verzerrungen in den Frequenzen oberhalb von 20 kHz herrühren soll.

WAV – Waveform Audio File Format

Da WAV nicht komprimiert ist, ist eine WAV-Datei deutlich größer als FLAC. Die Größe einer WAV-Datei hängt von ihrer Länge ab, auch Stille wird in WAV dekodiert, während FLAC eine Stilleperiode erkennt. Eine Minute WAV-Audio (Stereo, 16 Bit, 44,1 kHz) nimmt etwa 10 MB in Anspruch, was etwa dem 11-fachen der Größe von MP3 mit 128 k/Bit entspricht. Aufgrund seiner relativ einfachen Struktur lässt sich WAV leicht verarbeiten und ist daher das Hauptformat in Aufnahmestudios.

Obwohl die Stereoqualität von 16 Bit / 44,1 kHz das gebräuchlichste WAV-Format ist, können auch höhere Bitraten und Abtastraten verwendet werden. Die Verwendung höherer Qualitäten hat jedoch einen Nachteil: Das WAV-Format ist aufgrund seines 32-Bit-Dateiheaders auf eine maximale Größe von 4 GB beschränkt. Wenn eine bessere Qualität erforderlich ist, kann man das RF64-Format verwenden. Dieses ist fast identisch mit WAV, verwendet aber einen 64-Bit-Header.

Mit der hochauflösenden Streaming-App von Primephonic können Sie Ihre Lieblings-Klassikaufnahmen in einer Qualität von bis zu FLAC-24 Bit entdecken. Starten Sie Ihre kostenlose Testversion unten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.