Buprenorphin 8mg Sublingualtabletten

Buprenorphin kann die Anfallsschwelle bei Patienten mit Anfallsleiden in der Vorgeschichte herabsetzen.

Buprenorphin-Sublingualtabletten werden nur für die Behandlung der Opioidabhängigkeit empfohlen. Es wird außerdem empfohlen, dass die Behandlung von einem Arzt verordnet wird, der eine umfassende Betreuung des/der opioidabhängigen Patienten sicherstellt.

Drogenabhängigkeit, Toleranz und Missbrauchspotenzial

Buprenorphin ist ein partieller Agonist am µ-Opiatrezeptor. Die längerfristige Anwendung dieses Arzneimittels kann zu einer Drogenabhängigkeit (Sucht) führen, selbst bei therapeutischen Dosen. Das Risiko ist bei Personen mit gegenwärtigem oder früherem Substanzmissbrauch (einschließlich Alkoholmissbrauch) oder psychischen Störungen (z. B. schwere Depression) erhöht.

Übermäßiger oder missbräuchlicher Gebrauch kann zu Überdosierung und/oder Tod führen. Es ist wichtig, dass Patienten nur die ihnen verschriebenen Arzneimittel in der verordneten Dosis verwenden und das Arzneimittel nicht an andere Personen weitergeben.

Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen von Missbrauch, Fehlgebrauch oder Abhängigkeit überwacht werden. Die klinische Notwendigkeit einer fortgesetzten Opioid-Substitutionstherapie sollte regelmäßig überprüft werden.

Diversion

Der Missbrauch von Buprenorphin durch eine andere Person als den vorgesehenen Patienten stellt ein zusätzliches Risiko für neue drogenabhängige Personen dar, die Buprenorphin als primäre Droge des Missbrauchs verwenden, und kann auftreten, wenn das Arzneimittel für den illegalen Gebrauch direkt vom vorgesehenen Patienten abgegeben wird oder wenn das Arzneimittel nicht gegen Diebstahl gesichert ist.

Eine suboptimale Behandlung mit Buprenorphin kann zu einem Medikamentenmissbrauch durch den Patienten führen, der zu einer Überdosierung oder zum Abbruch der Behandlung führt. Ein Patient, der mit Buprenorphin unterdosiert ist, kann auf unkontrollierte Entzugssymptome weiterhin mit Selbstmedikation mit Opioiden, Alkohol oder anderen Sedativa-Hypnotika wie Benzodiazepinen reagieren.

Um das Risiko von Missbrauch und Abzweigung zu minimieren, sollten Ärzte bei der Verschreibung und Abgabe von Buprenorphin geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wie z. B. die Vermeidung mehrfacher Nachfüllungen zu Beginn der Behandlung und die Durchführung von Nachsorgeuntersuchungen mit klinischer Überwachung, die dem Grad der Stabilität des Patienten angemessen ist.

Drogenentzugssyndrom

Ein Abbruch der Behandlung kann zu einem Entzugssyndrom führen, das sich verzögern kann.

Vor Beginn einer Behandlung mit Opioiden sollte mit den Patienten eine Entzugsstrategie für das Ende der Behandlung mit Buprenorphinhydrochlorid besprochen werden. Die Entscheidung, einen Patienten weiterhin mit einem Langzeit-Opioid zu behandeln, sollte eine aktive Entscheidung zwischen Arzt und Patient sein, die in regelmäßigen Abständen (in der Regel mindestens alle drei Monate, je nach klinischem Fortschritt) überprüft wird.

Bei abrupter Beendigung der Therapie oder Dosisreduktion kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn ein Patient die Therapie nicht mehr benötigt, ist es ratsam, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um die Entzugssymptome zu minimieren.

Das Opioid-Entzugssyndrom ist durch einige oder alle der folgenden Symptome gekennzeichnet: Unruhe, Tränenfluss, Rhinorrhoe, Gähnen, Schwitzen, Schüttelfrost, Myalgie, Mydriasis und Herzklopfen. Es können auch andere Symptome auftreten, wie Reizbarkeit, Unruhe, Angst, Hyperkinesie, Zittern, Schwäche, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, erhöhter Blutdruck, erhöhte Atemfrequenz oder Herzfrequenz.

Wenn Frauen dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft einnehmen, besteht das Risiko, dass ihre Neugeborenen ein neonatales Entzugssyndrom entwickeln.

Risiko bei gleichzeitiger Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln

Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin Sublingualtabletten und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken sollte die gleichzeitige Verschreibung von Buprenorphin Sublingualtabletten und diesen sedierenden Arzneimitteln Patienten vorbehalten bleiben, für die keine anderen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Buprenorphin Sublingualtabletten gleichzeitig mit sedierenden Arzneimitteln zu verschreiben, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden, und die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein.

Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, die Patienten und ihre Betreuer über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).

Atemdepression

Eine Reihe von Todesfällen aufgrund von Atemdepression wurde berichtet, insbesondere wenn Buprenorphin in Kombination mit Benzodiazepinen angewendet wurde (siehe Abschnitt 4.5) oder wenn Buprenorphin nicht gemäß den Verschreibungsinformationen angewendet wurde. Es wurde auch über Todesfälle im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Verabreichung von Buprenorphin und anderen Beruhigungsmitteln wie Alkohol oder anderen Opioiden berichtet. Wenn Buprenorphin an nicht-opioidabhängige Personen verabreicht wird, die die Wirkung von Opioiden nicht vertragen, kann es zu einer potenziell tödlichen Atemdepression kommen.

Buprenorphin sollte bei Patienten mit Ateminsuffizienz (z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Asthma, Cor pulmonale, verminderte respiratorische Reserve, Hypoxie, Hyperkapnie, vorbestehende Atemdepression oder Kyphoskoliose).

Buprenorphin kann bei Kindern und nicht abhängigen Personen, die es versehentlich oder absichtlich einnehmen, eine schwere, möglicherweise tödliche Atemdepression verursachen. Kinder und nicht abhängige Personen sind vor einer Exposition zu schützen.

ZNS-Depression

Buprenorphin kann Schläfrigkeit verursachen, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung mit Alkohol oder Mitteln, die das zentrale Nervensystem dämpfen (wie Benzodiazepine, Tranquilizer, Sedativa oder Hypnotika (siehe Abschnitte 4.5 und 4.7).

Hepatitis und hepatische Ereignisse

Fälle von akuter Leberschädigung wurden bei opioidabhängigen Patienten sowohl in klinischen Studien als auch in Berichten über unerwünschte Ereignisse nach der Markteinführung berichtet. Das Spektrum der Anomalien reicht von vorübergehenden asymptomatischen Erhöhungen der Lebertransaminasen bis hin zu Fallberichten über zytolytische Hepatitis, Leberversagen, Lebernekrose, hepatorenales Syndrom, hepatische Enzephalopathie und Tod. In vielen Fällen können vorbestehende Leberenzym-Anomalien, genetische Erkrankungen, Infektionen mit dem Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus, Alkoholmissbrauch, Anorexie, gleichzeitiger Konsum anderer potenziell hepatotoxischer Drogen und anhaltender injizierender Drogenkonsum eine ursächliche oder mitwirkende Rolle spielen. Diese zugrunde liegenden Faktoren müssen vor der Verschreibung von Buprenorphin und während der Behandlung berücksichtigt werden. Wenn der Verdacht auf ein hepatisches Ereignis besteht, sind weitere biologische und ätiologische Untersuchungen erforderlich. Je nach Befund kann Buprenorphin vorsichtig abgesetzt werden, um Entzugssymptome und eine Rückkehr zum Konsum illegaler Drogen zu verhindern. Wenn die Behandlung fortgesetzt wird, sollte die Leberfunktion engmaschig überwacht werden.

Alle Patienten sollten in regelmäßigen Abständen Leberfunktionstests durchführen lassen.

Leberfunktionsstörungen

Die Auswirkungen von Leberfunktionsstörungen auf die Pharmakokinetik von Buprenorphin wurden in einer Studie nach der Markteinführung untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Plasmaspiegel von Buprenorphin bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Leberfunktionsstörung höher sind. Die Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome eines beschleunigten Opioid-Entzugs, einer Toxizität oder einer Überdosierung überwacht werden, die durch erhöhte Buprenorphinspiegel verursacht werden.

Buprenorphin-Sublingualtabletten sollten bei Patienten mit mittelschwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 5.2). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist die Anwendung von Buprenorphin kontraindiziert.

Niereninsuffizienz

Die renale Elimination spielt eine relativ geringe Rolle (etwa 30 %) bei der Gesamtclearance von Buprenorphin; daher ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung aufgrund der Nierenfunktion erforderlich. Die Metaboliten von Buprenorphin reichern sich bei Patienten mit Niereninsuffizienz an. Bei der Dosierung von Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 5.2).

Pädiatrische Population

Es liegen keine Daten bei Kindern unter 15 Jahren vor; daher sollte Buprenorphin bei Kindern unter 16 Jahren nicht angewendet werden. Aufgrund fehlender Daten bei Jugendlichen (16 – 18 Jahre) sollten Patienten in dieser Altersgruppe während der Behandlung genauer überwacht werden.

Allgemeine Warnhinweise im Zusammenhang mit der Verabreichung von Opioiden

Opioide können bei ambulanten Patienten eine orthostatische Hypotonie verursachen.

Opioide können den Liquordruck erhöhen, was zu Krampfanfällen führen kann, daher sollten Opioide bei Patienten mit Kopfverletzungen, intrakraniellen Läsionen, anderen Umständen, bei denen der Liquordruck erhöht sein kann, oder bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden.

Opioide sollten bei Patienten mit Hypotonie, Prostatahypertrophie oder Harnröhrenverengung mit Vorsicht angewendet werden.

Opioid-induzierte Miosis, Veränderungen des Bewusstseinsniveaus oder Veränderungen in der Wahrnehmung von Schmerzen als Krankheitssymptom können die Beurteilung des Patienten beeinträchtigen oder die Diagnose oder den klinischen Verlauf von Begleiterkrankungen verschleiern.

Opioide sollten bei Patienten mit Myxödem, Hypothyreose oder Nebennierenrindeninsuffizienz (z. B. Morbus Addison) mit Vorsicht angewendet werden.

Opioide erhöhen nachweislich den intracholedochalen Druck und sollten bei Patienten mit Funktionsstörungen der Gallenwege mit Vorsicht angewendet werden.

Opioide sollten bei älteren oder geschwächten Patienten mit Vorsicht verabreicht werden.

Serotonin-Syndrom

Die gleichzeitige Verabreichung von Buprenorphin und anderen serotonergen Wirkstoffen wie MAO-Hemmern, selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahme-Hemmern (SNRI) oder trizyklischen Antidepressiva kann zu einem Serotonin-Syndrom führen, einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Wirkstoffen klinisch gerechtfertigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere zu Beginn der Behandlung und bei Dosissteigerungen.

Symptome des Serotonin-Syndroms können Veränderungen des mentalen Zustands, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome umfassen.

Bei Verdacht auf ein Serotonin-Syndrom sollte je nach Schwere der Symptome eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden.

Hilfsstoffe

Dieses Arzneimittel enthält Lactose.

Patienten mit den seltenen erblichen Problemen der Galactose-Intoleranz, des totalen Lactase-Mangels oder der Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Buprenorphin 8 mg Sublingualtabletten enthalten auch den Azofarbstoff Sonnengelb (E110), der allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. im Wesentlichen „natriumfrei“.

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