Die Politik der autoritären Herrschaft

Was treibt die Politik in Diktaturen an? Milan W. Svolik argumentiert, dass alle autoritären Regime zwei grundlegende Konflikte lösen müssen. Erstens sehen sich Diktatoren der Bedrohung durch die Massen, über die sie herrschen, ausgesetzt – das ist das Problem der autoritären Kontrolle. Eine zweite, separate Herausforderung geht von den Eliten aus, mit denen Diktatoren zusammen regieren – dies ist das Problem der autoritären Machtteilung. Ob und wie Diktatoren diese beiden Probleme lösen, hängt entscheidend von dem düsteren Umfeld ab, in dem sich autoritäre Politik abspielt: In einer Diktatur hat keine unabhängige Instanz die Macht, Vereinbarungen zwischen den Hauptakteuren durchzusetzen, und Gewalt ist der ultimative Schiedsrichter bei Konflikten. Mit Hilfe der Spieltheorie erklärt Svolik, warum manche Diktatoren wie Saddam Hussein eine persönliche Autokratie errichten und jahrzehntelang an der Macht bleiben; warum Führungswechsel anderswo regelmäßig und institutionalisiert sind, wie im heutigen China; warum manche Diktaturen von Soldaten regiert werden, wie Uganda unter Idi Amin; warum viele autoritäre Regime, wie das Mexiko der PRI-Ära, vom Regime sanktionierte politische Parteien aufrechterhalten; und warum die autoritäre Vergangenheit eines Landes einen langen Schatten auf seine Aussichten auf Demokratie wirft, wie die sich entfaltenden Ereignisse des Arabischen Frühlings zeigen. Bei der Bewertung seiner Argumente ergänzt Svolik diese und andere historische Fallstudien durch die statistische Analyse umfassender Originaldaten zu Institutionen, Führungspersönlichkeiten und Regierungskoalitionen in allen Diktaturen von 1946 bis 2008.

Diese Publikation ist über folgende(n) Link(s) verfügbar:

  • http://www.amazon.com/Politics-Authoritarian-Cambridge-Studies-Comparative/dp/1107607450

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.