Gewichtsveränderung im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten zur Migräneprophylaxe

Hintergrund: Langfristig verabreichte Medikamente, wie sie zur Migräneprophylaxe eingesetzt werden, sind häufig mit Gewichtsveränderungen als Nebenwirkung verbunden. Solche Auswirkungen können den allgemeinen Gesundheitszustand beeinträchtigen, gleichzeitig bestehende Erkrankungen verschlimmern und die Therapietreue beeinträchtigen. Eine Gewichtszunahme sollte bei Migränepatienten besonders beachtet werden, da es Hinweise darauf gibt, dass übergewichtige und fettleibige Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für die Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen haben.

Zielsetzung: In diesem Artikel werden Daten zur Gewichtsveränderung aus aktuellen klinischen Studien zu migränevorbeugenden Medikamenten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migräne ausgewertet.

Methoden: Es wurde eine PubMed-Suche nach englischsprachigen Artikeln durchgeführt, die zwischen Januar 1970 und November 2007 veröffentlicht wurden. Zu den Suchbegriffen gehörten Migränevorbeugung, Migräneprophylaxe, Migränebehandlung, Antidepressiva, beta-adrenerge Rezeptorenblocker, Antiepileptika, Antikonvulsiva, Gewichtszunahme und Gewichtsverlust. Es wurden Studien einbezogen, die Daten zur Gewichtsveränderung (Zunahme, Abnahme oder neutral) enthielten. Wenn verfügbar, wurden doppelblinde, placebokontrollierte Studien für die Überprüfung ausgewählt. Offene, retrospektive oder prospektive Studien konnten ebenfalls einbezogen werden.

Ergebnisse: Die meisten der migränevorbeugenden Medikamente, die vom United States Headache Consortium aufgrund der hohen Evidenz für ihre Wirksamkeit als Gruppe 1 eingestuft wurden – z. B. Amitriptylin, Propranolol und Divalproex-Natrium – wurden mit einer mehr oder weniger starken Gewichtszunahme in Verbindung gebracht. Ausnahmen sind Timolol, das gewichtsneutral ist, und Topiramat, das mit einer Gewichtsabnahme verbunden ist. Unter den Arzneimitteln, die mit einer Gewichtszunahme in Verbindung gebracht wurden, wurde bei Amitriptylin und Divalproex-Natrium eine höhere Inzidenz der Gewichtszunahme beobachtet als bei Propranolol.

Schlussfolgerung: Die Auswirkungen von Gewichtsveränderungen müssen bei der Auswahl von Medikamenten zur Vorbeugung von Migräne sorgfältig bedacht werden, und das Gewicht sollte im Verlauf eines jeden Migräne-Behandlungsplans sorgfältig überwacht werden.

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