Kapitel 19 – Aus Fett gewonnene Stammzellen

Multipotente Zellen sind für die regenerative Medizin und die damit verbundenen Einsatzstrategien entscheidend. Die Lokalisierung einer reichhaltigen Quelle autologer, adulter Stammzellen umgeht die immunologischen Verbote der Allogenität bzw. die ethischen Dilemmata der embryonalen Stammzellen. Klassischerweise wurden diese Zellen als mesenchymale Stammzellen (MSCs) bezeichnet. In diesem Kapitel beschreiben wir Fettgewebe als einzigartige Quelle für MSCs, da es ubiquitär, redundant und leicht zu beschaffen ist. Insbesondere können Lipoaspirate minimal verarbeitet werden, um ein heterogenes, zelldichtes Isolat – die stromale vaskuläre Fraktion (SVF) – zu erhalten, das aus terminal differenzierten, gefäßassoziierten Zelllinien sowie mutmaßlichen Vorläuferzellen besteht. Diese Zellen wurden kultiviert und expandiert, wodurch eine dynamische Zelllinie entstand, die als aus Fettgewebe gewonnene Stromazellen (ASC) bezeichnet wird. SVF- und ASC-Zellisolate werden in klinischen Studien zur Behandlung von kardiovaskulärer Ischämie, neurologischen Verletzungen, rheumatischen und orthopädischen Erkrankungen sowie zur fortgeschrittenen Wundversorgung und Gewebezüchtung häufig über klinische Standardwege wie parenterale, topische Anwendung und lokale Injektion verabreicht. Diese klinischen Anwendungen werfen Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Verabreichung, der Sequestrierung und der Verstärkung des Tumorwachstums auf. Weitere Studien zu SVF- und ASC-Zellen sind erforderlich, um ihr Potenzial in der regenerativen Medizin zu nutzen.

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