Liquor

Definition
Nomen, Plural: Liquor
Eine klare, farblose Körperflüssigkeit, die die Ventrikel des Gehirns und den zentralen Kanal des Rückenmarks ausfüllt
Ergänzung
Der Liquor ist eine Körperflüssigkeit, die sich im Gehirn und im Rückenmark befindet. Sie füllt vor allem die Hirnventrikel, Zisternen und Sulci aus. Er füllt auch den zentralen Kanal des Rückenmarks. Es wird von spezialisierten Ependymzellen in den Aderhautgeflechten produziert. Es wird täglich mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 ml pro Stunde produziert. Um das Volumen von 125-150 ml aufrechtzuerhalten, wird es ständig resorbiert.1
Der Liquor besteht hauptsächlich aus Wasser (99 %). Er enthält auch geringe Mengen an Glukose, Eiweiß, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Chlorid.
Der Liquor wirkt wie ein Polster oder Puffer und schützt das Gehirn vor mechanischen Verletzungen. Außerdem entfernt er Stoffwechselendprodukte aus dem Gehirn, während er in das Gefäßsystem zurückkehrt.
Der Liquor kehrt über die Arachnoidalgranulationen, d.h. kleine Ausstülpungen der Arachnoidea in die dural-venösen Sinus des Gehirns, in das Gefäßsystem zurück. Durch diese Ausstülpungen kann der Liquor aus dem Subarachnoidalraum austreten und dann in den Blutkreislauf gelangen.
Die Analyse des Liquors kann durch eine Lumbalpunktion erfolgen. Das Vorhandensein von weißen Blutkörperchen oder Bakterien im Liquor ist ein möglicher Hinweis auf eine bakterielle Infektion (Meningitis).
Abkürzung/Akronym:

  • Liquor

Siehe auch:

  • Körperflüssigkeit
  • Gehirn
  • Rückenmark
  • Verwandter Begriff(e):

    • Liquordruck
    • Liquorproteine

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