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Was ist eine CLABSI (Central Line-Associated Bloodstream Infection)?

Ein zentraler Katheter ist, wie der Name schon sagt, ein Katheter, der direkt in den Blutkreislauf gelangt, wobei sich die Spitze des Katheters entweder in der oberen oder unteren Hohlvene oder in einem der großen Halsgefäße befindet.

Aufgrund seiner zentralen Lage können bei dieser Art von Katheter gelegentlich Erreger direkt in den Blutkreislauf gelangen. Wenn dies geschieht, werden die Patienten aufgrund der Lage des Katheters sehr schnell krank.

Deshalb ist eine rasche Bewertung, Erkennung und Behandlung von CLABSI (central line-associated bloodstream infection) von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Patienten ein gutes Ergebnis erzielen.

Standard zur Vorbeugung und Kontrolle von therapieassoziierten Infektionen

In Australien ist die Vorbeugung und Kontrolle von therapieassoziierten Infektionen in den Nationalen Standards für Sicherheit und Qualität im Gesundheitswesen der Australian Commission on Safety and Quality in Health Care (ACSQHC) als einer der acht wesentlichen Pflegestandards für Gesundheitsdienste festgelegt.

In Übereinstimmung mit diesem Standard gibt die ACSQHC an, dass bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen, damit bei einem Patienten eine CLABSI diagnostiziert werden kann (ACSQHC 2019), wie z. B. der Zeitpunkt des Einlegens des zentralen Zugangs und der Zeitpunkt des Einlegens, eine Probe von Blutkulturen und eine Infektion, die nicht auf eine Infektion an einer anderen Stelle zurückzuführen ist.

Konkret muss CLABSI jeden Punkt eines der folgenden Kriterien erfüllen:

Kriterium 1

  • Bei einem Patienten jeden Alters wird ein anerkannter bakterieller oder pilzlicher Erreger aus einer oder mehreren Blutkulturen kultiviert.

  • Der aus dem Blut kultivierte Organismus steht nicht im Zusammenhang mit einer Infektion an einer anderen Stelle.

Kriterium 2

  • Ein Patient jeden Alters hat mindestens eines der folgenden Zeichen oder Symptome: Fieber (> 38°C), Schüttelfrost oder Hypotonie, oder
  • Ein Patient < im Alter von 1 Jahr hat mindestens eines der folgenden Anzeichen oder Symptome: Fieber (> 38°C Kerntemperatur), Hypothermie (< 36°C Kerntemperatur), Atemstillstand oder Bradykardie.

  • Der aus dem Blut kultivierte Organismus steht nicht im Zusammenhang mit einer Infektion an einer anderen Stelle

  • Derselbe (übereinstimmende) potenzielle kontaminierende Organismus wird aus zwei oder mehr Sätzen von Blutkulturen kultiviert, die bei verschiedenen Gelegenheiten innerhalb von 24 Stunden abgenommen wurden.

(ACSQHC 2019)

Wie Sie sich vorstellen können, sind die Kosten von CLABSI sowohl in Bezug auf das Gesundheitswesen als auch auf die Morbidität der Patienten hoch. Jede CLABSI-Episode verlängert die Dauer des Krankenhausaufenthalts des Patienten und erhöht die Kosten für die Gesundheitsversorgung des Patienten erheblich (Haddadin et al. 2020). Daher ist es wichtig, die Ursachen von CLABSI zu kennen und zu wissen, wie wir sie verhindern können (ACSQHC 2019).

Was verursacht eine Zentralvenen-assoziierte Blutstrominfektion?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie eine Kontamination der Zentralvenen auftreten und eine Zentralveneninfektion verursachen kann. Dazu gehören:

  • Kontamination beim Einführen;
  • die Hautflora des Patienten;
  • das medizinische Personal, das den zentralen Venenzugang anlegt;
  • Kolonisierung der Nabe des zentralen Venenzugangs (CVAD);
  • Kontaminierte Infusion oder Komponenten des Infusionssets;
  • Hämatogene Ausbreitung von anderen Stellen (z.z. B. durch die Blutbahn von einer anderen Infektion); und
  • nicht intakter Verband.

Zu den patientenbezogenen Risikofaktoren für die Entwicklung einer CLABSI gehören:

  • Immunsuppression;
  • erhöhtes Alter;
  • schlechte Ernährung;
  • beeinträchtigte Hautintegrität;
  • andere Infektionen;
  • mehrere invasive Verfahren;
  • Antibiotikatherapie;
  • Bestimmte Begleiterkrankungen wie Diabetes und Gefäßerkrankungen;
  • Parenteralernährung;
  • Die Lage des Zentralkatheters kann ebenfalls das Infektionsrisiko erhöhen, wenn es sich um einen femoralen oder internen Jugularkatheter handelt; und
  • ein längerer Krankenhausaufenthalt vor der Venenkatheterisierung.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • schlechte Patientenhygiene;
  • schlechte Handhygiene des Pflegepersonals;
  • Nichtbeachtung der aseptischen Technik;
  • Typ der zentralen Leitung und Anzahl der Lumen;
  • Wenn es sich um eine Notfalleinlage handelte;
  • Nichteinhaltung der Pflege des Zentralkatheters, z. B. Nichtverwendung von Antiseptika oder nicht durchgeführter Verbandwechsel; und
  • verlängerte Dauer des Katheters.

(Guenezan et al. 2018; WHO 2016; Chopra 2013)

Zentrale Venenkatheter (ZVK) umfassen die Einlage in die Vena subclavia und die Einlage in die Vena jugularis interna – Zentrale leitungsassoziierte Blutstrominfektionen (CLABSI)

Zentrale leitungsassoziierte Blutstrominfektion (CLABSI) Symptome

Zentrale leitungsassoziierte Infektionen können entweder lokalisiert oder systemisch sein.

Symptome von lokalisierten Infektionen sind:

  • Rötung;
  • Schwellung;
  • Ausfluss an der Austrittsstelle der zentralen Leitung.

Bei Verdacht auf eine örtlich begrenzte Infektion kann auch ein Abstrich von der Austrittsstelle der zentralen Leitung genommen werden, wenn Exsudat vorhanden ist.

Zu den Symptomen einer systemischen Infektion gehören:

  • Fieber;
  • Hypotonie;
  • Tachykardie;
  • Atemnot;
  • Schüttelfrost/Rigor;
  • Diaphorese;
  • Veränderter kognitiver Zustand.

(Haddadin et al. 2020; Medline 2018)

Wenn ein CLABSI vermutet wird, sollte eine vollständige septische Untersuchung des Patienten erfolgen. Dazu gehören häufig die folgenden Untersuchungen:

  • Ein Satz Blutkulturen aus jedem Lumen des CVAD;
  • Ein Satz Blutkulturen aus peripherem Blut;
  • Ein Abstrich der Austrittsstelle der zentralen Leitung, wenn Exsudat vorhanden ist;
  • Vitale Zeichen;
  • Vollblutbild;
  • Elektrolyte, Harnstoff und Serumkreatinin;
  • Leberfunktion;
  • Mittelstrahlurinprobe;
  • Röntgenaufnahme der Brust;
  • Sputum;
  • andere Wundabstriche.

(Haddadin et al. 2020; ACSQHC 2019)

Wie werden zentralleitungsassoziierte Blutstrominfektionen behandelt?

Mit der Behandlung einer CLABSI muss umgehend begonnen werden. Dies kann den Einsatz von intravenösen Antibiotika sowie unterstützende Maßnahmen wie intravenöse Flüssigkeitszufuhr und Sauerstofftherapie umfassen, falls erforderlich, und zwar in Verbindung mit der laufenden Überwachung und Beurteilung des Patienten.

Das CVAD kann auch entfernt werden. Wenn er entfernt werden soll, kann die Katheterspitze in die Pathologie geschickt werden, um Kulturen anzulegen. Vor der Entfernung können auch Blutkulturen über den ZVK entnommen werden.

(Haddadin et al. 2020)

Ein Zentralvenenkatheter wird gelegt – Central Line-Associated Bloodstream Infections (CLABSI)

Pflege und Prävention von Central Line-Associated Bloodstream Infection

Einer der wichtigsten Faktoren beim Management eines Zentralvenenkatheters ist das pflegerische Management dieses Geräts und der Person. Dazu gehört nicht nur, dass der Patient auf Risikofaktoren für eine mögliche Infektion untersucht wird, sondern auch, dass Präventivmaßnahmen ergriffen werden und die Zentralleitung mit einer berührungsfreien aseptischen Technik gehandhabt wird.

Die Verwendung von Wartungschecklisten und Einführungsbündeln kann ebenfalls zur Standardisierung der Pflege von Zentralleitungen eingesetzt werden und reduziert nachweislich das Auftreten von CLABSI (ANZICS 2020).

Das Pflegepersonal muss die Zentralvenenleitung gemäß den örtlichen Krankenhausrichtlinien und -verfahren verwalten, wobei diese Verwaltung Folgendes umfassen kann:

  • Handhygiene;
  • Desinfektion von Naben, Nadelanschlüssen und Injektionsports vor der Verwendung von CVADs und gemäß Protokoll;
  • Entfernen nicht benötigter CVADs;
  • Chlorhexidin-Reinigung gemäß Protokoll;
  • Überwachung des CVAD-Verbandes und der Verwendung von Chlorhexidin-Produkten und topischen Antibiotika;
  • Antibiotika-/Antiinfektiva-„Sperren“ bei Hochrisikopatienten;
  • Systemische Antibiotikaprophylaxe.

(CDC 2017; Chopra et al. 2013)

Fachkräfte des Gesundheitswesens sollten die Patienten auch über das Management ihrer zentralen Leitung aufklären und darüber, wie sie sich vor einer möglichen CLABSI schützen können. Dazu gehören:

  • Besorgnisse ansprechen;
  • Fragen, ob der Zentralvenenkatheter unbedingt notwendig ist und wie lange er verbleiben darf;
  • Auf den Verband um den Katheter achten (z.
  • Melden Sie dem Pflegepersonal, wenn die Katheterstelle wund oder gerötet ist;
  • Vermeiden Sie es so weit wie möglich, den Schlauch zu berühren;
  • Lassen Sie Besucher den Schlauch nicht berühren.

(CDC 2017)

Das medizinische Fachpersonal muss auch auf Anzeichen oder Symptome einer CLABSI sowie auf andere Komplikationen wie Luftembolie, Katheterbeschädigung, Katheterwanderung und Okklusion achten.

Bei der Verwaltung von zentralen Leitungen und der Prävention von CLABSI ist die Rolle des medizinischen Fachpersonals von wesentlicher Bedeutung.

Zusätzliche Ressourcen

  • Implementation Guide: Surveillance of Central Line-Associated Bloodstream Infection https://www.safetyandquality.gov.au/sites/default/files/2019-08/….pdf
  • ANZICS Central Line Insertion Checklist https://www.anzics.com.au/wp-content/…Insertion-Checklist.pdf

  • Australia and New Zealand Intensive Care Society 2020, CLABSI, ANZICS, Carlton South, VIC, aufgerufen am 24. April 2020, https://www.anzics.com.au/clabsi/.
  • Australian Commission on Safety and Quality in Health Care 2019, Implementation Guide: Surveillance of Central Line-Associated Bloodstream Infection, ACSQHC, Sydney, NSW, eingesehen am 24. April 2020, https://www.safetyandquality.gov.au/sites/default/files/2019-08/implementation-guide-for-surveillance-of-central-line-associated-blood-stream-infection-2019-final.pdf.
  • Australian Commission on Safety and Quality in Health Care 2017, National Safety and Quality Health Service Standards Second edition, ACSQHC, Sydney, NSW, eingesehen am 24. April 2020, https://www.safetyandquality.gov.au/sites/default/files/migrated/National-Safety-and-Quality-Health-Service-Standards-second-edition.pdf.
  • Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 2017, Intravascular Catheter-related Infection (BSI), CDC, Atlanta, GA, eingesehen am 24. April 2020, https://www.cdc.gov/infectioncontrol/guidelines/bsi/index.html.
  • Chopra, V, Krein, SL, Olmsted, RN, Safdar, N & Saint, S 2013, ‚Chapter 10: Prevention of Central Line-Associated Bloodstream Infections: Brief Update Review‘, Making Health Care Safer: An Updated Critical Analysis of the Evidence for Patient Safety Practices, no. 211,viewed 24 April 2020, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK133364/.
  • Guenezan, J, Drugeon, B, Marjanovic, N & Mimoz, O 2018, ‚Treatment of central line-associated bloodstream infections‘, Critical Care, vol. 22, no. 303, viewed 24 April 2020, https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-018-2249-9.
  • Haddadin, Y, Annamaraju, P & Regunath, H 2020, ‚Central Line Associated Blood Stream Infections (CLABSI)‘, National Center for Biotechnology Information, viewed 24 April 2020, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK430891/.
  • Medline 2018, Central line infections – hospitals, Medline Plus, eingesehen am 24. April 2020, https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000474.htm.
  • World Health Organisation (WHO) 2016, Guidelines on Core Components of Infection Prevention and Control Programmes at the National and Acute Health Care Facility Level, eingesehen am 24. April 2020, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK401782/.

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