Sputumfarbe als Marker für akute bakterielle Exazerbationen bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung☆

Wir analysierten 795 Sputa von 315 Patienten (233 Männer, Durchschnittsalter 69.3±8,8 Jahre, mittlere Anzahl der Exazerbationen 2,52/Patient) mit akuten Exazerbationen einer mittelschweren bis schweren chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) (mittlerer stationärer FEV1-Wert 42,5±7,8 % der Vorhersage). 581/795 Sputa wurden als ausreichend angesehen. Das Sputum wurde anhand einer qualitativ-quantitativen kolorimetrischen Skala analysiert, die sowohl eine farbliche Unterscheidung als auch den Grad der Intensität der Farbe ermöglichte. Anschließend wurde eine quantitative Kultur durchgeführt (Schwellenwert: >106 KBE/ml). Die Proben wurden in mukoides (145) und eitriges (436) Sputa unterschieden. Bei 22 % der mukoiden und 5 % der eitrigen Sputa wurde kein bakterielles Wachstum festgestellt. Im mukoiden Sputa traten grampositive Bakterien häufiger auf als gramnegative und Pseudomonas aeruginosa/Enterobacteriaceae (56 %, 24 % bzw. 20 %). Im eitrigen Sputa wurden in 38 % der Fälle grampositive Bakterien gefunden, in 38 % gramnegative und in 24 % P. aeruginosa/Enterobacteriaceae. Wir untersuchten, ob die Funktionsbeeinträchtigung (FEV1) einen Hinweis auf die infektiöse Ätiologie der Exazerbationen gibt. Es wurden signifikante Unterschiede in der Verteilung der Krankheitserreger festgestellt. Gramnegative und P. aeruginosa/Enterobacteriaceae wurden häufiger im Sputum isoliert, wenn das FEV1 <35% betrug. Unsere Studie zeigt, dass eitriges Sputum bei COPD-Exazerbationen stark mit Bakterienwachstum assoziiert ist. Eine zunehmende Verfärbung des Sputums (von gelblich zu bräunlich) war mit einer erhöhten Ausbeute an Gram-negativen und P. aeruginosa/Enterobacteriaceae verbunden.

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