Komplexe Nierenzysten: Befunde in der MR-Bildgebung : American Journal of Roentgenology: Vol. 172, No. 6 (AJR)

ABSTRACT :

Wir haben unsere Erfahrungen mit komplexen zystischen Nierenmassen in der MR-Bildgebung unter Verwendung T1-gewichteter, T2-gewichteter und gadoliniumverstärkter Bilder retrospektiv ausgewertet, um festzustellen, ob die Bildgebungsmerkmale eine Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen ermöglichen.

Siebenunddreißig Patienten mit komplexen zystischen Nierenläsionen wurden in diese retrospektive Studie aufgenommen. Bei den ausgewählten Patienten wurden T1-gewichtete, T2-gewichtete und gadoliniumverstärkte MR-Bildgebungsuntersuchungen mit 1,5-T-Scannern durchgeführt, wobei mindestens einer der folgenden Befunde vorlag: Zystenflüssigkeit mit heterogener Signalintensität, Wandunregelmäßigkeiten, Septen, Wandmassen oder -knötchen, erhöhte Wanddicke oder intensive Wandanreicherung. Die Diagnose wurde bei 19 Patienten durch die Histologie und bei den übrigen 18 Patienten durch Nachuntersuchungen gestellt.

Bei den 37 Patienten wurden 55 komplexe zystische Nierenläsionen festgestellt. Von den 55 Läsionen waren von 37, die Flüssigkeit mit heterogener Signalintensität enthielten, acht bösartig (22 %); von 16 mit unregelmäßigen Wänden waren 10 bösartig (63 %); von vier mit Septen waren zwei bösartig (50 %); von vier mit Wandmassen oder Knötchen waren drei bösartig (75 %); von 14 mit dicker Wand (>2 mm) waren 10 bösartig (71 %); und von 32 mit intensiver Wandanreicherung waren 14 bösartig (44 %). Als unabhängige Variablen waren Wandunregelmäßigkeiten, Wandmassen oder -knötchen, eine erhöhte Wanddicke und eine starke Wandanreicherung jeweils stark mit Malignität assoziiert (p = .0003-.0022). Die Kombination aus Wandunregelmäßigkeit und starker Wandanreicherung wies die höchste Korrelation mit Malignität auf (p = .0002).

Die Kombination aus Wandunregelmäßigkeit und starker Wandanreicherung ist ein starker Prädiktor für Malignität bei zystischen Nierenläsionen. Allerdings kann sich das Erscheinungsbild gutartiger und bösartiger Läsionen überschneiden, was darauf hindeutet, dass eine eindeutige Trennung dieser Entitäten mit MR-Bildgebung derzeit nicht in allen Fällen möglich ist.

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